Crioulo de Cabo Verde ist eine auf altem Portugiesisch aufbauende
romanische Kreolsprache mit einigen afrikanischen Elementen und eigener Grammatik.
Das Badio oder Badiu wird auf Santiago gesprochen und ist
dem Kreol von Guinea Bissau und der Salamance ähnlich.
Die anderen Inseln, insbesondere die Barlaventogruppe sprechen Sampadjudo
(auch Sampadjudu)
mit mehr und jüngeren portugiesischen Elementen, die historisch wohl auf
den erneuten Einstrom von Siedlern aus Madeira und auf die größere Zahl
perfekt zweisprachiger Stadtbevölkerung in Sao Vicente und den Bildungsbetrieb in São Nicolau zurückzuführen ist.
Die von den Briten bestimmte Wirtschaftsgeschichte der Insel Sao
Vicente hat ihren linguistischen Niederschlag im lokalen Dialekt mit
vermehrt englischen Worten gefunden
Die Kapverdischen Inseln oder Kapverden sind nicht der einzige
Raum, in dem kapverdianisches Kreol gesprochen wird. Die
Emigrantengemeinden in den USA und Europa sind groß und sprechen ein
mitunter älteres Crioulo fund'.
Der "Export" kapverdianischen Kreols begann aber schon lange
vor der freiwilligen Migration. Kreol sprechende Schiffsmannschaften und
Arbeiter der portugiesischen Handelskontore entlang der afrikanischen
Küste, auf den Seychellen, in Goa (Indien), der Karibik und Lateinamerika
haben ihre sprachlichen Marken hinterlassen. In den Hungerjahren des 18. und 19. Jahrhundert verkauften sich ganze Dörfer (Freie
und Sklaven) an Sklavenhändler und gelangten so als relativ geschlossene
Gemeinschaften nach Brasilien, so daß auch dort lokale Dialekte
entstanden, deren linguistischer Grundstock das Crioulo von Santiago ist.*
Die Unterschiede in Wortwahl und Betonung zwischen den Inseln sind so
deutlich, daß die Sprecher auf Portugiesisch oder das zunehmend als
lingua franca dienende Crioulo de Sao Vicente ausweichen, um sich
leichter zu verstehen. Ein Fremder, der Kreolisch lernen möchte, sollte sich vorher
festlegen welches Kreol er lernen möchte und entsprechende
Bücher und Sprachlehrer suchen.
Die älteren Grammatiken und Wörterbücher sind in nur kleiner
Auflage, zumeist im ICL Instituto Caboverdeano do Livro
erschienen und vergriffen.
Um sie antiquarisch in Kap Verde oder in Lissabon finden zu können sind, sind
Abbildungen besser als eine Bibliographie, da sich die
Buchhändler eher an das Titelbild als an Autor und Titel erinnern. Unsere
Dartstellung beginnt mit den neueren (durchaus nicht immer besseren)
Büchern.
Wer weitere Titel besitzt, möge mir bitte einen Scan schicken.
Dr. Pitt Reitmaier * Auch wenn es einige Literatur zum kapverdianischen
Crioulo gibt, so ist doch seine Geschichte noch nicht wirklich geschrieben
und es gibt ein weites unbearbeitetes Forschungsfeld für Linguisten und
Historiker. West- und ostafrikanische Händlersprachen wie Djula und
Kiswahili haben eine große Zahl altportugiesischer und kreolischer Worte
und Redensweisen übernommen. Krio von Sierra Leone scheint dem Crioulo de
Santiago verwandter als irgendeiner anderen Sprache.
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